Verein für das Alter
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Wanderausstellung: Halt keine Gewalt

Halt keine Gewalt - Österreich-Tour verlängert bis Juni 2026 - demnächst: 03.06. – 14.06.2025, Linz, Kreuzschwesternschule 


Netzwerk Refugium - Schutz und Begleitung bei Gewalt im Alter

Laufzeit 01. Okt. 2023 bis 31. Dezember 26

Hauptziel des Projekts ist die Unterstützung und Entlastung angespannter, häuslicher Pflege- und Betreuungsverhältnisse unter Einbeziehung des gesamten Sozialraumes, um gewaltgenerierendes Handeln zu beenden bzw. einer drohenden Eskalation vorzubeugen. 

Zielgruppe sind Gewaltbetroffene 65+, denen bei Bedarf auch extern an einem möglichst angenehmen Zufluchtsort ein Auffangsnetz geboten werden soll.

Durch eine bedarfsgerechte und niederschwellige Begleitung und Unterstützung durch Expert*innen aus psychosozialen und pflegerischen Grundberufen sollen akute gewaltgeneigte Notsituationen im häuslichen Umfeld abgefedert werden. Mit dieser Intervention ist die Möglichkeit einer externen Unterbringung und Betreuung verbunden. In einem gemeinsamen Prozess zwischen den Professionist*innen und dem/der Betroffenen wird eine Neuorganisation der Versorgung und Unterstützung des familialen Systems im ursprünglichen häuslichen Umfeld oder in alternativen Wohnformen erarbeitet. 

Die Projektentwicklung findet in zwei Phasen statt:

Phase 1, Okt. 2023 - voraus. März 2025: Exploration in Kooperation mit dem Zentrum für Sozialwirtschaft

  • Datenanalyse und Entwicklung von Interventions- und Abgrenzungskriterien 
  • Sammlung europäischer Best Practice Beispiele 
  • Einbindung der Zielgruppe durch Interviews, durchgeführt von Pro Senectute Österreich in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Sozialwirtschaft
  • Ergebnisoffene Entwicklung eines Dienstleistungskatalogs, um flexibel auf die jeweilige Notsituation reagieren zu können 
  • Bildung einer Steuerungsgruppe und eines Arbeitskreises unter Einbindung von kompetenten Partner-Organisationen (soziale Organisationen, Gewaltschutzzentren, AÖF, Polizei etc.)
  • Kick-Off Veranstaltung
  • Erarbeitung der rahmenrechtlichen Grundlagen für die vertragliche Gestaltung der Kooperationen für die Unterbringung und Betreuung der Zielpersonen
  • Erstellung eines Curriculums für die Weiterbildung der relevanten Zufluchtsnetz-Begleiter*innen aus den verschiedenen Bereichen und Durchführung eines ersten sechstägigen Workshops

 

Phase 2, voraus. April.2025 - Dez. 2026: Pilotprojekt in ein oder zwei Planungsräumen 

  • Definition der Planungsräume unter Einbindung der regionalen Behörden (Träger*innen der sozialen Hilfe, Polizei, Partner-Organisationen und Kollaborateur*innen)
  • Erstellung von Informations- und Werbematerialien für das Projekt Zufluchtsnetz
  • Implementierung in die Einrichtungen des regionalen Gemeinwesens 
  • vertragliche Festlegung der Kollaborationen mit den Unterbringungs- und Betreuungseinrichtungen (Pro Senectute Österreich und Jurist*innen)
  • Start der Pilotprojekte
  • begleitende Evaluierung: 
  • Projektbegleitende Evaluierung der Prozesse und der Ergebnisse durch das Zentrum für Sozialwirtschaft

 

In der ersten Projektphase soll ein Innovationsprozess die wirkliche Bedarfslage von betroffenen Menschen im Zusammenhang mit Alter und Gewalt und ihre spezifischen Bedürfnisse unter wissenschaftlichen und evidenzbasierten Gesichtspunkten darstellen und sozialräumliche Lösungsmöglichkeiten ergebnisoffen aufzeigen und ein Dienstleistungsportfolio erstellt werden.

Davon ausgehend können in der zweiten Projektphase die Möglichkeiten geschützter und positiv assoziierter Zufluchtsräume erschlossen werden. Vorgesehen sind zwei Planungsräume, in denen Pilotprojekte, im urbanen und im ländlichen Raum durchgeführt werden. Die Pilotprojekte werden so konzipiert, dass sie grundsätzlich auf andere Planungsräume (Bundesländer) übertragen werden können. Unter Ausnutzung bestehender regionaler Infrastrukturen im Bereich Unterbringung und Betreuung können Männer und Frauen in Krisensituationen über eine noch zu definierende Zeitspanne hin rasch, individuell und unbürokratisch von einem multiprofessionellen und multiinstitutionellen Auffangteam betreut und begleitet werden.

Die Bekanntheit und Akzeptanz eines derartigen Zufluchtsnetzes mag einige Zeit in Anspruch nehmen. Ohne Zweifel jedoch zeigt die Einschätzung der zu erwartenden gesellschaftlichen Entwicklung in Hinblick auf familiale, prekäre, gewaltgenerierende Beziehungsdynamiken im Verbund mit Betreuung- und Pflege älterer/alter Menschen die Notwendigkeit auf, schon heute ins Handeln zu kommen und Krisensituationen, die viele alte Menschen betreffen, nicht als Ausnahmesituationen zu behandeln, sondern entsprechende Versorgungs- und Betreuungssysteme zu schaffen.